Baum-Meditation
Einführung
Du stehst zwischen Himmel und Erde, bist ein Kind zweier Welten und aufgerufen, sie zu verbinden. Diese grundlegende Meditation führt Dich in die Arbeit mit dieser Verbindung ein und gibt Dir Ruhe und Gelassenheit.
Anwendung
Praktizieren diese Meditation am besten jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen für etwa 10 Minuten.
Ablauf
- Stelle Dich aufrecht und entspannt hin und schließe die Augen.
- Atme tief durch und lasse bewusst alles los, was Dich gerade beschäftigt.
- Hebe Deine Arme seitlich über Deinen Kopf, sodass sie ein V bilden. Stelle Dir vor, dass Du ein Baum bist. Dein Stamm ist dort, wo sich Dein Rumpf befindet. Deine Wurzeln erstrecken sich entlang Deiner Beine und weiter darüber hinaus in die Erde. Dein Stamm verzweigt sich etwa dort, wo sich Dein Herz befindet und bildet seine Krone bis über die Fingerspitzen Deiner erhobenen Hände hinaus.
- Lasse die Vorstellung los und fühle, wie Du dieser Baum bist.
- Lasse Deine Arme wieder sinken und behalte dabei das Gefühl des Baums mit seiner Krone bei.
- Fühle, wie sich Deine Wurzeln bis tief in die Erde erstrecken. Fühle die Erde, die Dir Halt und Geborgenheit gibt und Dich ernährt. Nimm die Verbundenheit mit der Erdenmutter wahr. Verweile einige Zeit in diesem Fühlen.
- Komme wieder ganz in Deinem menschlichen Körper an und öffne die Augen.
Ablauf für Fortgeschrittene
Weiter nach Punkt 6 des Ablaufs oben. Nimm nach und nach einen weiteren Punkt hinzu.
- Fühle, wie sich Deine Äste, Zweige und Blätter dem Himmel entgegen strecken und das Licht des Himmels empfangen und in sich aufnehmen. Verweile wieder in diesem Gefühl.
- Nun fühle Deinen Stamm, wie er zwischen Wurzeln und Krone, zwischen Erde und Himmel steht und beides mit seiner Kraft verbindet. Halte auch dieses Gefühl des Stammseins einige Zeit aufrecht.
- Fühle Dich schließlich als der ganze Baum. Lass alle Gedanken ruhen und beobachte Deine Empfindungen und Gefühle über einige Zeit.
Komme am Schluss immer bewusst in Deinem menschlichen Körper an.
Hilfen
- Das Stehen kann eine Herausforderung sein und Dir unaushaltbar erscheinen. Trage dieses schwer Auszuhaltende wie ein Baum, der sich nicht entziehen kann und still und wertfrei, ohne Sträuben und ohne wollen erträgt, was ist.
- Deine Gedanken sollten möglichst vollständig schweigen. Wenn Du abschweifst, wende Dich wieder dem fühlenden Wahrnehmen zu.
- Fällt Dir das Stehen während der Meditation schwer, so versuche, so lange wie möglich vor einem Stuhl zu stehen und setze Dich, sobald Du es nicht mehr aushältst. Wenn Du gesundheitliche Probleme beim Stehen hast, so sitze durchgehend.
- Kannst Du nur liegen, so meditiere im Liegen. Auch im Liegen befindet sich in der Vorstellung der Himmel über Deinem Scheitel und die Erde unter Deinen Füßen.
- Schaffst Du es nicht, täglich zu meditieren, so stehe 10 Minuten früher auf und meditiere 10 Minuten, sobald Du wach genug geworden bist. Beschäftige Dich vorher nicht mit weltlichen Dingen.